Systematik | |
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Unterstamm: | Tracheentiere (Tracheata) |
Überklasse: | Sechsfüßer (Hexapoda) |
Klasse: | Insekten (Insecta) |
Unterklasse: | Fluginsekten (Pterygota) |
Überordnung: | Neuflügler (Neoptera) |
Die Staubläuse erreichen in der Regel eine Körpergröße von 0,7 bis 10 Millimeter, die größte Art ist Thyrsophorus metallicus. Eine Besonderheit dieser Tiere sind die Mundwerkzeuge, die eine Zwischenform zwischen dem kauend-beißenden Typ der Bodenläuse und dem saugenden Typ der anderen Läuse, Wanzen und Zikaden darstellen. Die Mandibeln der Tiere sind asymmetrisch, die Lacinien borsten- oder meißelförmig und sie können wie ein Meißel eingesetzt werden. Bei vielen Arten finden sich Spinndrüsen, die am Labium enden. Eine Autapomorphie der Gruppe ist außerdem der Bau der Flügel. Der Hinterrand der größeren Flügel ist hakenförmig umgebogen und umgreift die verdickte Vorderkante des Hinterflügels. Bei den Weibchen kommen meist nur Stummelflügel vor oder sie fehlen völlig.
Systematik
Innerhalb der Staubläuse werden drei Taxa unterschieden, die anhand der Anzahl ihrer Antennen- und Fußglieder (Tarsenglieder) identifiziert werden können:
Trogiomorpha
Die Trogimorpha besitzen lange Antennen mit 22 bis 50 Gliedern, dreigliedrige Tarsen und verdickte Hinterschenkel. In diese Gruppe gehören beispielsweise die in Häusern zu findende Art Psyllipsocus ramburi sowie die aufgrund ihres typischen Klopfens in morschem Holz bekannte Totenuhr (Trogium pulsattorium).
Troctomorpha
Die Antennen der Troctomorpha besitzen nur 15 bis 17 Glieder, die Tarsen können zwei- oder dreigliedrig sein. In diese Gruppe gehört die Bücherlaus (Liposcelis simulans) oder der Höhlenbewohner Badonellia titei.
Psocomorpha
Die meisten der heimischen Arten gehören in die Gruppe der Psocomorpha oder Echten Staubläuse. Bei ihnen bestehen die Antennen immer aus 13 Gliedern, die Tarsen können zwei- bis dreigliedrig sein. Hierher gehören etwa die nur parthenogenetisch lebende Art Psoculus neglectus, die häufig in Vogelnestern oder Wohnungen zu findende Lachesilla pedicularia oder der Bodenbewohner Kolbea quisquiliarum
Staubläuse als Schädlingsindikator
Staubläuse ernähren sich u.a. von Schimmelpilzen, die sich an über längere Zeit oder wiederholt feuchten Stellen bilden. Häufig befallen sind frisch tapezierte Wände, zu feucht gelagerte Bücher und Nahrungsmittel. Staubläuse sind entsprechend vor allem Indikatoren für einen Schimmelbefall. Staubläuse können allerdings durch die Aufnahme von Schimmelsporen zu dessen rascher Verbreitung in der Wohnung beitragen. Gelegentlich können auch Allergien gegen Staubläuse oder deren Exkremente auftreten.
Auftreten
Besonders häufig treten Staubläuse in Neubauten auf. Zu begründen ist das damit, dass die Bauaustrocknung nicht abgeschlossen wurde. Ein weiterer Grund können Bauschäden sein, die wiederholt Feuchtigkeitseinbrüche verursachen. Staubläuse bevorzugen Luftfeuchtigkeitswerte von 75% und mehr sowie Temperaturen von 25 °C; Bücherläuse auch ab 60% Luftfeuchtigkeit.
Bekämpfung
Zur Bekämpfung der Staubläuse empfiehlt es sich nicht, Insektizide zu verwenden, da diese nur die Insekten selbst und nicht die Ursache des eigentlichen Problems beseitigen. Um dieses zu beseitigen, sollte eine Ursachenbekämpfung vorgenommen werden. Das bedeutet vor allem, die betroffenen Räume gut zu durchlüften und zu heizen. Bereits befallene Gegenstände sollten ausgetrocknet werden. Temperaturen unter 15 °C meiden Staubläuse ebenso.
Ein natürlicher Feind der Staublaus ist der für den Menschen harmlose Bücherskorpion.