Systematik | |
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Überklasse: | Sechsfüßer (Hexapoda) |
Klasse: | Insekten (Insecta) |
Ordnung: | Fischchen (Zygentoma) |
Familie: | Lepismatidae |
Gattung: | Lepisma |
Das Silberfischchen gehört zu der Ordnung der Fischchen (Zygentoma), die wahrscheinlich seit 300 Mio. Jahren existiert.
Aussehen
Die Länge ohne Anhänge beträgt etwa einen Zentimeter. Die Fühler sind lang und fadenförmig und die Füße bestehen aus zwei, drei oder vier Gliedern. Der metallische Glanz wird durch die Bedeckung mit silbrigen Schuppen hervorgerufen, die nach der dritten Häutung auftreten. Sie haben zwei Tastfühler.
Entwicklung
Das Silberfischchen braucht abhängig von den Lebensbedingungen zum Erwachsenwerden mindestens vier Monate, manchmal auch bis zu drei Jahre. Bei Zimmertemperatur entwickelt es sich etwa innerhalb eines Jahres zu einem ausgewachsenen Insekt, wobei es zwischen zwei und acht Jahre alt werden kann. Ein geschlechtsreifes Silberfischchen hat etwa acht Häutungen zu durchlaufen. Auch dann finden noch bis zu vier Häutungen pro Jahr statt, weil es ständig wächst. Das Weibchen legt etwa hundert Eier bevorzugt in Spalten und Ritzen ab, wenn dort die Temperatur zwischen 25 und 30 Grad Celsius liegt. Bei Kälte und Trockenheit ist keine Vermehrung möglich.
Nahrung
Die bevorzugte Nahrung sind stärkehaltige Stoffe oder das Dextrin von Klebstoffen: Kleister, Bucheinbände, Fotos, Zucker, Haare, Hautschuppen und Schmutz. Aber auch Baumwolle, Leinen, Seide und Kunstfaser verschmäht es ebensowenig wie tote Insekten oder eigene Exuvien (abgestreifte Haut). Durch seinen Schabe- und Lochfraß beschädigt es aber auch Lederwaren und Kunstfasergewebe. Es ist in der Lage, über einen Zeitraum von mehreren Monaten zu hungern, ohne dabei Schaden zu nehmen.
Lebensraum
Das Silberfischchen kommt ebenso wie das Ofenfischchen (Thermobia domestica) in menschlichen Behausungen vor. Man findet es unter anderem unter Kühlschränken, oder in gut geheizten Toiletten, wenn die Bodenfliesen Risse und Spalten als potentielle Lebensräume der Silberfischchen aufweisen. Es benagt gern Bücher, Tapeten und Textilien. Thermobia domestica liebt wärmere Bedingungen und ist beispielsweise in Bäckereien zu finden. Hier fressen die Tiere bevorzugt an Mehl und Brot, allerdings können auch tierische Produkte befressen werden.
Vermehrung
Das Paarungsspiel der Silberfischchen wurde wegen ihrer nächtlichen Lebensweise erst in letzter Zeit bekannt: Das Männchen und das Weibchen laufen während des Vorgangs erregt umher. Das Männchen legt unter Spinnfäden ein Samenpaket (Spermatophore) ab, und bringt das Weibchen durch eine Art Limbotanz dazu, unter den Faden durchzuschlüpfen ("indirekte Spermatophorenübertragung"). Das Weibchen findet das Samenpaket aufgrund vielfältiger biochemischer Abläufe und nimmt es auf.
Feinde
Als Feind des Silberfischchens ist der Gemeine Ohrwurm (Forficula auricularia) bekannt. Auch Spinnen sind natürliche Feinde der Silberfischchen. Jedoch sind diese auf ihrer Jagd nach den Silberfischen nicht sehr erfolgreich, weil diese die meiste Zeit des Tages in ihren sehr engen Verstecken verbringen.